Prof. Dr. Rosemarie Lühr

Deutsche Wortfeldetymologie – Der Mensch in Natur und Kultur

Träger: Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig

Projektleitung: Prof. Dr. Rosemarie Lühr

Arbeitsstellenleitung: PD Dr. Susanne Zeilfelder

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Während andere europäische Kulturnationen über umfassende etymologische Wörterbücher verfügen, fehlt für das Deutsche, einer der quantitativ häufigsten Sprachen der Welt, ein großes wissenschaftliches etymologisches Wörterbuch. Die „Deutsche Wortfeldetymologie in europäischem Kontext“ (= DWEE) will daher zum einen diese Lücke schließen: Dies gilt besonders für die erst seit dem Mittelhochdeutschen, dem Frühneuhochdeutschen und in Mundarten aufgekommenen Wörter, die noch nie etymologisiert worden sind.

Zum anderen nutzt DWEE für die Beschreibung des Bedeutungswandels Erkenntnisse der heutigen Semantikforschung und fungiert so gleichzeitig für den Bereich Historische Semantik „als Prüfstein für neuere kognitiv-semantische Theorien“. Indem DWEE so der dringenden Forderung nach dem „Dialog zwischen Historischer und Kognitiver Semantik“ nachkommt, repräsentiert es nicht nur den heutigen Forschungsstand der Indogermanistik mit ihrem fortlaufenden Erkenntniszuwachs, sondern auch den der modernen Sprachwissenschaft.

Die entscheidende Innovation ist jedoch erstens die Verbindung von Etymologie mit der Organisation des Wortschatzes nach Wortfeldern in einem modularen Aufbau, der eine Anordnung der Wortfelder um „den Menschen in Natur und Kultur“ in ihrer sprachhistorischen Schichtung vorsieht: Die nach der Hauptbegriffswortart Substantiv gegliederten Wortfelder werden von der Gegenwartssprache - mitsamt ihren stilistischen Bewertungen, räumlichen, zeitlichen, fach-, sondersprachlichen und fremdsprachlichen Zuordnungen - über das ältere Neuhochdeutsche, Frühneuhochdeutsche, Mittelhochdeutsche bis zum Althochdeutschen verfolgt. Dadurch lässt sich für das Deutsche erstmals semantischer Wandel systematisch an einem umfangreichen Korpus dokumentieren.

Zweitens werden die Wortfelder jeweils in ihren europäischen Bezug gestellt. Durch diese Darstellung der Besetzung von Wortfeldern mit einheimischem oder fremdem Wortgut wird auf jeder Sprachstufe der Grad der Interkulturalität des deutschen Wortschatzes deutlich.

DWEE erscheint den Erfordernissen der modernen Kommunikationstechnik entsprechend, außer in einer etymologisch-onomasiologisch organisierten Druckfassung, auf CD-Rom, und im Internet in einer ständig zu aktualisierenden Online-Version, die verschiedenste Zugriffsmöglichkeit erlaubt.

Der Adressatenkreis für DWEE sind Germanisten, Indogermanisten, Anglisten, Romanisten, Slawisten, Namenforscher, Orientalisten, Semitisten, Historiker, Rechtshistoriker, Philosophen, Theologen, Psychologen, Philosophien, Informatiker, Kulturwissenschaftler und interessierte Laien.

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